12.08.2021 - Beweidung prägt die Landschaft

Regionale Schafhaltung unterstützen und wertschätzen

V0n Petra Frömel
Waldeck-Frankenberg. Der Kreis gilt als einer der schafreichsten Landkreise Hessens. In cirka 450 Herden werden rund 10.000 Schafe gehalten. Allerdings ist die Schafhaltung seit Jahren rückläufig, obwohl sie für den Naturschutz und die Landschaftspflege auch in Edertal sehr wichtig ist.

Machen auf die Notwendigkeit der Schafhaltung im Landkreis aufmerksam (von links): Kerstin Arndt (Mitarbeiterin LPV), Ralf Gutheil (Bürgermeister und Vorsitzender LPV), Carsten Müller  (Geschäftsführer LPV), Jessica Albers (ehem. Projektmanagerin Ökomodellregion), Ghazal Brehl (Landwirt und Schafhalter), Daniela Braun (Landwirtin und Schafhalterin), Jacqueline Bienhaus (Mitarbeiterin LPV), Oliver Diehl (Landwirt und Schafhalter) und Dr. Reinhard Kubat (Landrat). (Foto: Landkreis Waldeck-Frankenberg)

Ökomodellregion und Landschaftspflegeverband haben nun in Zusammenarbeit mit einem Schafhalter einen „Schafflyer“ erstellt, der auf die Bedeutung der wolligen Vierbeiner für unsere Umwelt aufmerksam  machen soll. Landrat Dr. Reinhard Kubat für die Ökomodellregion und Bad Wildungens Bürgermeister Ralf Gutheil als Vorsitzender des Landschaftspflegeverbandes (LPV) sind sich einig: „Schafhaltung ist für unsere Umwelt von großer Bedeutung, eine Kooperation zur Unterstützung der Schafhalter daher höchst sinnvoll und wünschenswert“. Schafe sind wahre Allrounder: unersetzlich in der Landschaftspflege, tragen sie zum Natur und Artenschutz bei, liefern hochwertige regionale Produkte wie Milch, Wolle oder Fleisch und fördern den Tourismus. Unsere Wiesen und Weiden sind überwiegend durch die Beweidung geprägt worden, die auch artenreiche und nährstoffarme Flächen wie Heiden entstehen ließ – wertvoll für den Natur- und Artenschutz. Damit sie nicht zuwachsen, bietet sich zur Pflege der Flächen eine Schafbeweidung an. Schafe kommen auch dorthin, wo Maschinen nicht eingesetzt werden können.
Durch ihre geschmacklichen Vorlieben lassen sie bunte und abwechslungsreiche Lebensräume für unterschiedlichste Tier- und Pflanzenarten entstehen. Die Attraktivität der Landschaft wird erhöht und somit auch der Tourismus gefördert. Schafhaltung ist in der heutigen Zeit jedoch leider mit einigen Problemen verbunden: geringes Interesse an Schafprodukten (Milch, Wolle, Fleisch), daraus folgend fehlende Einnahmen, die durch bezahlte Landschaftspflegemaßnahmen nicht auszugleichen sind. Kooperationen mit anderen Landwirten zur Beweidung des Zwischenaufwuchses oder der Vorweide (kurzzeitige Beweidung einer Fläche im Frühjahr) finden ebenfalls nur im geringen Maße bis gar nicht statt. Und nicht zuletzt sehen sich Schafhalter durch die Wiederansiedlung des Wolfes vor weitere Schwierigkeiten bis hin zur Überlegung gestellt, die Haltung aufzugeben. Ökomodellregion und  Landschaftspflegeverband haben es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Notwendigkeit der Schafhaltung hinzuweisen. Im Projekt „Schafe – Allrounder der Natur“ möchte die Ökomodellregion Schafhalter untereinander vernetzen und sie dadurch unterstützen. Dies ist auch dem Landschaftspflegeverband ein besonderes Anliegen, da Landschaftspflege ohne Beweidung nicht möglich ist. Mit dem „Schafflyer“ rufen Dr. Kubat und Ralf Gutheil nun dazu auf: „Unterstützen Sie die Schafhalter, indem sie regionale Schafprodukte kaufen.“
Wo die Produkte zu finden sind, nennt der Flyer, der auf den Webseiten des  Landschaftspflegeverbandes www.lpv-wafkb. de als Download zur Verfügung steht. Druckexemplare sind erhältlich unter Tel.: 05631/954-565 oder unter E-Mail info@lpv-wa-fkb.de

(Startseitenfoto: Susanne Jutzeler auf Pixabay)