27.02.2020 - Jugendfeuerwehr Edertal ehrt besonnenes Handeln junger Brandschützer

Bei Fahrzeugbrand zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Anraff. Den Montagvormittag des 20. Januar werden der zwölfjährige Kevin Spangenberg und der ein Jahr ältere Lukas Becker wohl so schnell nicht vergessen. Als plötzlich schwarzer Rauch über Anraff aufstieg, machten sich die Freunde auf die Suche nach der Ursache. Auf dem Parkplatz einer ehemaligen Gaststätte entdeckten sie einen brennenden Mercedes Benz. Der Fahrer und ein weiterer Erwachsener standen daneben und schauten fassungslos zu.   

Lob und Ehre: Von der Jugendfeuerwehr Edertal erhielten Kevin Spangenberg und Lukas Becker (vorne kniend) jeweils einen Rucksack für ihr besonnenes Handeln während eines Fahrzeugbrands in Anraff. (Foto: pr)

Kein Handyempfang machte die Situation für die Erwachsenen noch unübersichtlicher und schlimmer. Kevin und Lukas hingegen reagierten sofort. Mit ihren Tretrollern fuhren sie zum Feuerwehrhaus und zögerten keine Sekunde mit den Druckknopfmelder die Sirene auszulösen. „Ihr habt euch völlig richtig verhalten. Zum einen habt ihr euch getraut den Knopf zu drücken, zum anderen habt ihr auf die eintreffenden Feuerwehrleute am Gerätehaus gewartet“, lobte der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Michael Rese bei einer kleinen Ehrung der beiden Schüler.
„Es nützt nämlich nichts, wenn das Feuerwehrauto zwar schnell besetzt wird, aber niemand weiß, wo etwas geschehen ist“, stellte Rese außerdem fest. Erst nachdem die Brandschützer aus Anraff das Feuerwehrhaus erreicht hatten, konnten sie Kontakt zur Einsatzleitstelle in Korbach aufnehmen und über Funkmeldeempfänger weitere Kameradinnen und Kameraden zur Unterstützung anfordern. „Eine Alarmierung über den Druckknopfmelder wird bei der Leitstelle technisch bedingt nicht bemerkt, weshalb der Anruf über die Notrufnummer 112 grundsätzlich zu bevorzugen ist. Das Fahrzeug war zwar nicht mehr zu retten, doch durch das schnelle Eingreifen der Anraffer Wehr konnten größere Schäden für die Umwelt verhindert werden“, blickte Michael Rese zurück.
„Mit ihrem Verhalten sind die Beiden ein Vorbild für alle“, lobte Gemeindejugendwart Stefan Haase. Als Geschenk überreichte er je einen Feuerwehrrucksack, gefüllt mit Süßigkeiten und Jugendfeuerwehr-Merchandise. Sowohl die Brandschutzerziehung in der Schule, als auch das Feuerwehrwissen, das bei der Jugendfeuerwehr vermittelt wird, seien laut Stefan Haase verantwortlich gewesen für die schnelle und richtige Reaktion der Nachwuchs-Brandschützer.