Von Petra Frömel
Waldeck-Frankenberg. In der öffentlichen Debatte wird immer wieder die Frage gestellt: Bestand die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) nur aus Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe? Oder waren an den Morden an Migrantinnen und Migranten auch andere Personen beteiligt? Und was ist mit dem Mörder von Dr. Walter Lübcke, ist Stephan Ernst auch ein Einzeltäter? Um den Fragen besser nachgehen zu können, wirft das aktuelle Demokratiegespräch Nordhessen am Donnerstag, 6. Mai, 18.30 Uhr, unter der Überschrift: „Rechtsextreme Strukturen in Nordhessen – Was ist dran am Einzeltäternarrativ?“ einen Blick auf die Binnenstrukturen der rechtsextremistischen Szene.
Als Referentin konnte die Politologin und Soziologin Kirsten Neumann vom Mobilen Beratungsteam des Demokratiezentrums Hessen gewonnen werden. Sie beleuchtet die regionale und überregionale Organisation und Vernetzung rechtsextremer Personen. Aber auch aktuelle Ereignisse stehen auf der Tagesordnung, wie etwa die Bombendrohung an der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen, die sich gegen das Engagement der Schulgemeinschaft für Vielfalt und Demokratie richtete. Die Veranstaltung hebt dabei auch die Perspektive von Betroffenen von rechter Gewalt hervor. Abschließend wird die Frage diskutiert, welche zivilgesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten es gibt. Die kostenlose Online-Veranstaltung wird über die Plattform Zoom ausgetragen.
Eine Anmeldung ist erforderlich, sie kann bis zum 5. Mai erfolgen bei der Fachstelle zur Demokratieförderung und Extremismusprävention des Landkreises Kassel, Tel. 0561/10031059, E-Mail eva-gertz@landkreiskassel.de. Oder per Direktanmeldung: Nordhessische Demokratiegespräche Außerdem wird die letzte Veranstaltung der Reihe „Demokratiegespräche in Nordhessen“ auch als Podcast zum Nachhören bereitstehen, unter Suchfunktion „Dext Fachstellen“ in der jeweiligen App. Anmeldung online: Podcast
HINTERGRUND: Die Demokratiegespräche Nordhessen haben sich mittlerweile als feste digitale Vortragsreihe beziehungsweise als ein wichtiges Diskussionsforum etabliert. Sie beleuchten die lokalen Strukturen und Zusammenhänge aus den für demokratische Fragestellungen relevanten Themenbereichen. Organisiert werden sie gemeinschaftlich von den vier nordhessischen Fachstellen zur Demokratieförderung und Extremismusprävention aus den Landkreisen Kassel, Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg und Werra-Meissner.
(Startseitenfoto: Dittmar Sauer auf Pixabay)