Von Inka Lücke
Edertal/Bad Wildungen. Ihre Schreibtische haben sie gegen den Nationalpark Kellerwald-Edersee getauscht: Seit Anfang Juli absolvieren Nicole Fläschner, Lucy Fleischhauer und Katharina Roß ein Umweltpraktikum im Nationalpark Kellerwald-Edersee. Finanziert und organisiert wird das Umweltpraktikum seit mittlerweile 16 Jahren von der Commerzbank. Bundesweit ermöglicht das Projekt Praxissemester in 27 Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten zwischen Nordsee und Alpen. Die Studierenden unterstützen dabei tatkräftig beim Naturschutz und sammeln praktische Erfahrungen.
Christoph Arend, Marktbereichsleiter der Commerzbank in Korbach, Kassel und Eschwege, besuchte die drei Praktikantinnen im Kellerwald und überreichte ihnen jeweils eine Fleecejacke und eine Tasche mit nützlichen Utensilien für den Einsatz in der freien Natur. „Wir freuen uns, das Engagement der Studentinnen für den Naturschutz zu fördern“, sagt Arend. „Sie tragen dazu bei, die einzigartige Landschaft im Kellerwald zu bewahren und für Besucher erlebbar zu machen.“ Im Nationalpark Kellerwald-Edersee gibt es viel zu tun. Das zeigt sich auch im Praktikum. Die Praktikantinnen übernehmen Führungen von Besuchergruppen oder betreuen den Publikumsverkehr der Nationalparkeinrichtungen, wie die Frankenauer KellerwaldUhr oder das BuchenHaus in Hemfurth-Edersee. Ebenso spielt die Umweltbildung bei Kindern und Jugendlichen eine große Rolle. Hier unterstützen die Praktikantinnen beispielsweise die Ranger beim Kindergartenprojekt oder bei Projekttagen verschiedener Schulen in der WildnisSchule. Weiterer Bestandteil des Praktikums ist die Erarbeitung eines eigenen Projektes im Bildungs- und Besucherbereichs des Nationalparks.
Die drei Praktikantinnen studieren naturwissenschaftliche Fächer und wollen nun die Theorie aus der Uni mit Praxiserfahrungen ergänzen. Gleichzeitig wollen sie sich für echten Naturschutz starkmachen und wo ginge das besser als im Reich der urigen Buchen? „Ich möchte Einblicke in die Arbeit der Umweltbildung gewinnen und die praktische Umsetzung von Naturschutz erleben“, sagt Nicole Fläschner. „Außerdem ist es wichtig, bereits Kindern ein Verständnis der Natur zu vermitteln. Denn nur, wenn sie Umwelt und Natur erfahren und kennenlernen, können sie einen respektvollen und nachhaltigen Umgang mit dieser erlernen“, ergänzt Lucy Fleischhauer. Die Vielfältigkeit der Aufgaben und die praktische Anwendung des Erlernten aus der Universität veranlassten Katharina Roß zu ihrer Bewerbung: „Vor allem nach der Corona-Zeit will man einfach wieder raus und praktische Erfahrungen sammeln. Ich freue mich darauf, mehr über die Rolle von Umweltbildung im Naturschutz zu lernen und auch direkt anwenden zu können.“ „Nachdem letztes Jahr Corona-bedingt leider keine Praktika stattfinden konnten, freuen wir uns umso mehr, dass uns dieses Jahr gleich drei Umweltpraktikantinnen unterstützen“, sagt Horst Knublauch, Leiter der Informationseinrichtungen des Nationalparks. „Sie ermöglichen Besuchern interessante Einblicke in den Nationalpark und helfen dabei, sie über Naturschutz aufklären. Gerade in der Corona-Zeit, in der es viele Menschen in die freie Natur zieht, ist ihr Engagement besonders wichtig.“
Bewerbung für Umweltpraktika 2022 sind ab Ende Oktober möglich
Für das kommende Jahr können sich Studierende ab Ende Oktober auf das Umweltpraktikum bewerben. Dann stehen im Kellerwald wieder drei Praktikantenstellen für jeweils drei Monate zur Verfügung. Weitere Informationen zum Praktikum finden Studierende auf der Homepage: umweltpraktikum.com