Von Uli Klein
Hemfurth-Edersee. Die Eröffnung des Wildparks-Edersee am 26. Oktober 1970 hatte ihren Ursprung in dem vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Forsten gezielt geplanten Bau von drei Wildparkanlagen. Bei der Standortauswahl spielte die regional ausgewogene Verteilung und die Eignung der durch bestimmte Tierarten gekennzeichneten Lebensräume eine entscheidende Rolle.
So entstanden in Hessen die Wildparkanlagen „Alte Fasanerie“ in Klein-Auheim im Mai-Kinzig-Kreis mit einer Fläche von 100 Hektar, der „Tiergarten Weilburg Hirschhausen“ mit einer Fläche von 110 Hektar, und „Bericher Holz“ am Edersee mit einer Anfangsfläche von 75 Hektar.
Die Gesamtplanungen nach der Eröffnung des neuen Wildparks sahen den Ausbau des Bericher Holzes in Teilabschnitten bis 1973 vor, der mit einem geschätzten Kostenvolumen von 300.000 D-Mark beziffert wurde.
Zunächst waren vier Teilgehege mit einer Gesamtgröße von rund 75 Hektar für Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild, Steinböcke und Gämsen vorgesehen. Falls landwirtschaftliche Flächen aus Privatbesitz angekauft werden könnten, sollte die Anlage durch Wisent- und Wildpferdgehege erweitert werden. Die erste Ausbaustufe umfasste 45 Hektar und wurde unter der technischen Leitung von Oberförster Walter Tassius, der den Wildpark von der Eröffnung bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1984 leitete, in einer Bauzeit von zwei Monaten fertiggestellt.