Von Uli Klein
Edertal. Die beiden vergangenen trockenen Sommer haben deutlich mehr Spuren hinterlassen als in den Jahren zuvor. „Überall verzeichnen wir besonders im Astwerk älterer Bäume einen deutlichen Anstieg von Totholz. Am schlimmsten hat es Fichten, Eschen, Birken und Buchen erwischt. Einige dieser Bäume müssen wir sogar fällen“, sagt Jörg Büddefeld, Leiter des Bauhofs der Nationalparkgemeinde Edertal.
Pflege und Rückschnitte von Bäumen und Sträuchern im Herbst und Winter zählen zum Standartprogramm der Mitarbeiter des Bauhofs. In diesem Jahr ist der Anteil von Totholz oder völlig abgestorbener Bäume jedoch deutlich höher als üblich. „Wir wussten schon was uns infolge der beiden niederschlagsarmen Jahre erwarten würde. Wie stark aber gewisse Baumarten unter der Trockenheit gelitten haben hat uns dennoch überrascht.“ Dazu zählten zwei große Linden auf dem Sperrmauervorplatz in Hemfurth-Edersee, erklärt Jörg Büddefeld. Dort rückten unter Einsatz einer gemieteten Hubarbeitsbühne Frieder Lorenz und Andrej Rechberger den abgestorbenen Ästen mit einer Kettensäge zu Leibe.
„Mehrere Male mussten wir an einer der beiden Linden noch sehr viel tiefer Kürzen als geplant, denn schon nach den ersten Schnitten zeigten sich Hohlfäulnis, Wunden in der Rinde oder aber auch vorher nicht erkennbare Risse. Letztendlich mussten wir den total kranken Baum sogar komplett fällen“, berichtet Landschaftsgärtner Frieder Lorenz. Für einen Ahorn am Bachlauf des Aquaparks gab es ebenfalls keine Rettung mehr. „Auch dieser trockene Baum fiel aus Gründen der Gefahrenabwehr der Kettensäge zum Opfer“, sagt Jörg Büddefeld. Aus dem gleichen Grund würden in den kommenden Tagen auch am Parkplatz Rehbach einige Eschen umgelegt. Und am benachbarten Spielplatz mehrere massenhaft vom Borkenkäfer befallene Fichten. In Bringhausen, Kleinern, Hemfurth-Edersee, Gellershausen, Affoldern und Buhlen seien ebenfalls Baumfällungen unvermeidbar. „Hinzu kommen Rückschnitte sowie das Herausschneiden trockener Äste auf öffentlichen Plätzen und an Wegen in allen Ortsteilen“, kündigt Büddefeld an.
Die beiden Dürre-Sommer haben auch entlang des beliebten Hammerberg Wander- und Radweges am Südufer des Edersees ihre Spuren hinterlassen. „Wegen der akuten Gefahr herabfallender Äste oder umstürzender Bäume bleibt dieser Weg bis auf weiteres gesperrt.“ Darauf weist Bürgermeister Klaus Gier hin. Für die nächsten Tage sei aber in dem betroffenen Gebiet eine gemeinsame Begehung von Naturschutzfachleuten und weiteren Experten geplant. „Nach Abschluss der Begutachtung hoffe ich auf eine rasche Lösung, damit wir die Sperrung möglichst zügig wieder rückgängig machen können“, sagt Klaus Gier.