Von Ann-Katrin Heimbuchner
Waldeck-Frankenberg. Zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist die Kontaktnachverfolgung das A und O. Um diese in Waldeck-Frankenberg noch weiter zu verbessern, setzt der Landkreis ab sofort auch auf die Handy-App „Luca“. Die Anwendung ermöglicht eine verschlüsselte digitale Kontaktnachverfolgung per Smartphone.
Menschen, die die App auf ihr Handy geladen haben, können sich damit beispielsweise bei Gastronomiebesuchen oder Veranstaltungen über einen QR-Code einchecken. Die Anwendung registriert den Besuch. Wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass man währenddessen unwissentlich Kontakt mit einem Corona-Infizierten hatte, kann der Fachdienst Gesundheit des Landkreises die Nutzenden schnell und einfach kontaktieren – und so noch gezielter Infektionsketten nachverfolgen und unterbrechen. Der Schutz vor einer Ansteckung und Verbreitung des Virus kann so weiter erhöht werden. Insbesondere für die Bereiche Gastronomie, Hotellerie und Freizeitgewerbe kann dies von Vorteil sein.
Sobald eine Öffnung der Branche wieder möglich ist, kann die Luca-App dort handschriftliche Besuchslisten ergänzen – und im Ernstfall datensicher die Kontaktnachverfolgung des Fachdienstes Gesundheit des Landkreises unterstützen. „Wir sind in der Pandemie an einem Punkt angekommen, an dem wir – neben den Impfungen und geltenden Regeln – weitere vor allem auch digitale Möglichkeiten nutzen sollten, die die Eindämmung des Virus weiter unterstützen können“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent des Landkreises Karl-Friedrich Frese. Die App sei ein gutes Instrument und es wäre ideal, wenn möglichst viele Betriebe mitmachen – auch über Kreisgrenzen hinaus. „Zur Nutzung der App stehen wir daher auch in engem Austausch mit den Vertretenden aus Gastronomie, Tourismus und Veranstaltungswirtschaft aus Waldeck-Frankenberg.“ Auch diese stünden der Nutzung der App positiv entgegen – biete es ihnen doch Perspektiven für eine mögliche Öffnung ihrer Angebote.
Die App funktioniert so: Man lädt sich die Anwendung auf sein Smartphone. Bei der Anmeldung wird man aufgefordert, seine Kontaktdaten zu hinterlegen. Nach wenigen Klicks ist die App einsatzbereit. Über QR-Codes kann man sich in Lokalitäten – beispielsweise an einem Tisch in einem Restaurant – einloggen. Nach dem Besuch ist ein Ausloggen nicht nötig. Dies registriert die App von selbst. Stellt sich im Nachhinein heraus, dass man Kontakt mit einer infizierten Person hatte, wird man über den Corona-Ausbruch informiert – ohne, dass handschriftliche Listen mit Kontaktdaten ausgewertet werden müssen. „Durch die digitale Unterstützung geht dies in der Regel noch schneller und gezielter“, sagt Frese.
„Wir rufen alle Menschen in Waldeck-Frankenberg und auch über die Kreisgrenzen dazu auf, dieses Angebot nach Möglichkeit zu nutzen – und sich die App herunterzuladen.“ Sobald Tourismus und Gastronomie wieder öffnen dürfen, soll auch ein Großteil der Restaurants, Bars, Freizeitbetriebe, etc. die Nutzung der App in ihren Betrieben möglich machen. Aus der Gastronomie und Event-Branche in Waldeck-Frankenberg hat der Landkreis hierzu schon positive Signale erhalten. Die App kann aber auch für private Zusammenkünfte oder Feierlichkeiten genutzt werden, sobald diese wieder möglich sind – und erstellt im Ernstfall eine persönliche Kontakt- und Besuchshistorie. Die Datensicherheit der Anwendung besteht darin, dass der Betreiber nicht die Daten seiner Gäste sieht. Diese werden dem Fachdienst Gesundheit des Landkreises nur auf Abruf sichtbar – eben dann, wenn eine infizierte Person seine Kontakte freigibt. Genau so geschieht dies ja bereits jetzt auch schon, nur ohne die digitale Unterstützung. Sämtliche Daten können nicht von Dritten ausgelesen werden.
Das Herunterladen der App ist – je nach Smartphone- Typ – im App Store oder im Google Play Store möglich.
(Startseitenfoto: stevepb auf Pixabay)