Von Uli Klein
Bergheim. Große Freude bei Ortsvorsteher Stefan Schröder und den Mitgliedern des Bergheimer Ortsbeirates. Mit einem 5000 Euro-Gewinn aus der Umweltlotterie GENAU, wurde ein Schwalbenhaus neben der Dorflinde aufgestellt und regionale Apfelbäume auf einem Grundstück der evangelischen Kirche gepflanzt.
„In Bergheim fehlte bislang ein Hotel für die gefiederten Gäste“, berichtet Ortsvorsteher Stefan Schröder. Der Ortsbeirat habe seit langem ein Umweltprojekt im Ort geplant, doch bislang fehlten die Mittel. „Wir konnten jetzt der Natur mit dem Errichten eines Schwalbenhauses und dem Pflanzen von 15 Apfelbäumen etwas zurückgeben“, freut sich Schröder. Bei der Pflanzaktion wurde der Ortsbeirat tatkräftig von Kirchspiel Bergheim bei der Standortwahl und Nutzung unterstützt. Mitglieder des Kirchenvorstandes und Konfirmanden (Startseitenfoto) griffen zudem beim Pflanzen zur Hacke, Schippe und Gießkanne, um den Anfang einer geplanten 250 Meter langen Obstbaumallee einzuläuten. Streuobstwiesen dienten laut des Ortsbeirates über Jahrhunderte einem doppelten Zweck, der sogenannten Obernutzung im Sinne der Obsterzeugung sowie zur sogenannten Unternutzung des Grünlands als Viehfutter.
Äpfel, Birnen und Zwetschgen aus dem Ort seien als sogenanntes „Edergold“ weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt gewesen. Schon der Bergheimer Heimatdichter Christian Fleischauer habe dieses „Gold“ in seinen Texten beschrieben. Mit dem Pflanzen der Bäume leistete der Ortsbeirat mit Unterstützung von Obstbaumpaten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. „Die Pflanzen bieten Lebensräume für Bienen und Insekten. Im Winter werden sie auch zur Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildtiere“, sind sich die Beiratsmitglieder einig.
Meinung von Experten und kostenlose Unterstützung
Die Meinung von Schwalbenexperten des NABU Edertal war beim zweiten Umweltprojekt – dem Errichten eines schwalbenfreundlichen Hauses – neben der Dorflinde gefragt. Aber auch ortsansässige Unternehmen wie Bagger- und Erdbau Mario Schröder, das Betonwerk Edertal und die Gemeinde Edertal unterstützen die Aktivitäten des Ortsbeirats. Den eigentlichen Bau des Hauses erledigte Holzbau Mitze aus Basdorf. Das Schwalbendomizil verfügt zunächst über zwölf Kunstnester. „Es ist die zehnte Nisthilfe für Rauchschwalben in der Gemeinde Edertal. Unser Haus verfügt zudem über zwei Kunstnester für Mehlschwalben“, berichtet Stefan Schröder. Mit der Aktion wolle man dem landwirtschaftlichen Strukturwandel im Dorf entgegenwirken. Aus diesem Grund sei unter anderem das Anlegen einer Schlammpfütze geplant, die den Zugvögeln künftig als Reservoire für den Nestbau dienen soll.