Von Daniel Haase
Edertal. „Wenn Du nicht zu Wettbewerben gehen kannst, dann kommen die Wettbewerbe eben zu Dir.“ Unter diesem Motto wurde die Wertung des diesjährigen Edertaler Pokals der Jugendfeuerwehren ausgetragen.
Normalerweise bereiten sich im Frühjahr die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehren auf die Wettbewerbe im Sommer vor. Doch bevor auch nur der erste Schlauch ausgerollt werden konnte, wurden alle Dienste ausgesetzt. Von heute auf Morgen fanden keine Treffen mehr statt. Schnell wurden jedoch andere Formate zur Überbrückung der Zeit der Trennung gefunden. Im April und Mai wurde schnell eine Bastelaktion ins Leben gerufen, an der nicht nur Kinder und Jugendliche aus Edertal, sondern sogar aus Kassel, Thüringen und der Partnergemeinde Horní Čermná teilnahmen. Dies alles war möglich, weil die Teilnahme per Mail möglich war. Als Preise winkten Gutscheine für Betriebe und Attraktionen aus dem Edertal, die in der Zeit des Lockdowns dadurch ebenfalls unterstützt wurden.
Hessenweit fand die Kreidemalaktion auf dem Festplatz an der Eder Aufmerksamkeit. Eingeteilt in ein Quadratmeter-Raster konnte jeder mit Hilfe von Vorlagen bei der Vervollständigung des 520 m² großen Bildes mitwirken. Obwohl die einwöchige Aktion mehrfach wortwörtlich ins Wasser zu fallen drohte, ließen die vielen freiwilligen Picassos die Jugendfeuerwehr nicht im Regen stehen und vollendeten das letzte Bild sogar einen Tag vor dem selbstgesetzten Ziel. Landesjugendfeuerwehrwart Markus Potthoff lobte die Aktion als ein Zeichen des Zusammenhalts, während alle getrennt waren. Sogar im Radio wurde so für die Jugendfeuerwehr Werbung gemacht.
Erleichtert durften die Jugendfeuerwehren Mitte August ihren Dienst unter einer Reihe von Hygienevorgaben wiederaufnehmen. Die Edertaler Jugendwarte waren sich einig, dass den Kindern und Jugendlichen noch etwas gegen Ende der Übungssaison geboten werden müsse. Daher entschieden sich die Nachwuchsbrandschützer um Gemeindejugendfeuerwehrwart Stefan Haase den Edertaler Pokal noch durchführen zu wollen. Weil jedoch das gemeindlich Hygienekonzept einen regulären Wettbewerb erschwert hätte, wurde die beste Mannschaft Edertals dezentral ermittelt. Hierzu reisten die vier Wertungsrichter zu den Gerätehäusern nach Gellershausen, Böhne, Königshagen und Bergheim-Giflitz. Wie Gemeindebrandinspektor Dirk Rübsam feststellte, hatten alle Teilnehmer über die lange Pause nichts verlernt und zeigten hervorragende Leistungen. Die Siegerehrung fand zeitgemäß per Videokonferenz statt, zu der sich viele Betreuer, Jugendliche und Ehrengäste zuschalteten. Die Spannung bei der Bekanntgabe der Ergebnisse war jedoch wie bei jeder herkömmlichen Siegerehrung. Letzen Endes konnte Bergheim-Giflitz 2 knapp vor Böhne den Edertaler Pokal für sich entscheiden. Die weiteren Platzierungen: Gellershausen, Bergheim-Giflitz 1 und Königshagen.