Von Ann-Katrin Heimbuchner
Waldeck-Frankenberg. Ein positiver Corona-Fall in einer Mannschaft kann den gesamten Sportbetrieb durcheinanderbringen. Denn unter Umständen muss die gesamte Mannschaft in Quarantäne – und die des Gegners auch. Um das zu vermeiden, müssen die geltenden Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden: Auch und vor allem abseits des Spielfeldes – sowohl von Sportlern, als auch von Zuschauern.
Nach dem Lockdown im März ist seit Mai der Trainingsbetrieb im Kontaktsport wieder erlaubt. Sportstätten durften wieder öffnen; langsam startet auch der Mannschaftssport wieder in die Wettkampfsaison. Alles unter Corona-Sicherheitsauflagen. Diese können die Verbreitung des Coronavirus aber nur wirksam eindämmen, wenn sie genauestens eingehalten werden. Daher appellieren Landrat und Sportdezernent Dr. Reinhard Kubat und der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent Karl-Friedrich Frese gemeinsam an alle Sportbegeisterten in Waldeck-Frankenberg, sich weiterhin an die geltenden Regeln zu halten. „Dazu gehört, dass jeder Sportverein ein entsprechendes Hygienekonzept aufstellt, das an die individuellen Gegebenheiten angepasst ist. Auch hier sind Abstand und Hygiene das A und O“, sagt Karl-Friedrich Frese.
Das Konzept müsse so gestaltet sein, dass möglichst wenig Menschen in direkten Kontakt miteinander kommen, Abstände eingehalten werden können und Räume und Gegenstände nach Nutzung direkt gereinigt werden. „Konkret bedeutet dies, Laufwege zu definieren, Bereiche abzugrenzen, Nutzungszeiten festzulegen, Reinigungskonzepte zu erstellen, Veranstaltungen ins Freie zu verlegen, die Mundschutzpflicht durchzusetzen und noch vieles anderes mehr.“ Die Konzepte und deren Einhaltung können kontrolliert und müssen bei Bedarf vorgelegt werden. Auch Gast-Mannschaften müssen bei Betreten der Sportstätten in die jeweils geltenden Hygiene-Vorschriften vor Ort eingewiesen werden. Genauso wichtig ist aber das persönliche Verhalten der Sportreibenden und des Publikums – insbesondere abseits des Platzes. „Sport begeistert und weckt Emotionen. Das liegt in der Natur der Sache und ist auch gut so“, sagt Dr. Reinhard Kubat. „Wo sich aber nach den Spielen Menschen in den Armen liegen und beim Siegerbier jegliche Sicherheitsregeln außer Acht lassen, werden alle vorherigen Bemühungen zum Schutz gegen eine Infektion unterlaufen. Ich weiß, dass das in der jetzigen Situation schwer ist, aber hier müssen wir nochmals zur Disziplin mahnen.“ Es wäre sehr bedauerlich, wenn durch steigende Infektionszahlen der Sportbetrieb wieder beschränkt werden müsste.
„Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden und appellieren daher an die Eigenverantwortlichkeit aller Sportbegeisterten, sich im eigenen Interesse, aber auch zum Schutz aller anderen an die Regeln zu halten.“ Bei Verstößen dagegen drohen auch im Sport entsprechende Bußgelder. Sollte es dennoch zu einer bestätigten Infektion im Zusammenhang mit dem Sportbetrieb kommen, reagiert der Fachdienst Gesundheit des Landkreises auch hier sofort: Alle Kontaktpersonen werden ermittelt, nach entsprechender Prüfung durch den Fachdienst Gesundheit unter Quarantäne gestellt, ggf. getestet und weitere Sicherheitsmaßnahmen in enger Absprache mit den Vereinen umgesetzt. Der Fachdienst Gesundheit hat dazu ein Merkblatt erstellt, welches online zum Download auf der Webseite des Landkreises unter www.landkreis-waldeck-frankenberg.de zur Verfügung steht.
In diesem Zusammenhang weist der Fachdienst Gesundheit nochmals darauf hin, dass Vereine verpflichtet sind, bei ihren Wettkämpfen Anwesenheitslisten mit den vollständigen Kontaktdaten der Gäste und Sportler zu führen, damit im Ernstfall mögliche Kontaktpersonen schnell und umfassend ermittelt werden können. Für Fragen der Vereine steht er gern unter Tel.: 05631 – 954 555 zur Verfügung und berät alle Akteure aus dem Sportbetrieb bei Bedarf zu Maßnahmen des Infektionsschutzes.
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