Von Ann-Katrin Heimbuchner
Waldeck-Frankenberg. Ab sofort darf sich jeder, der aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehrt, innerhalb von 72 Stunden kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Eine entsprechende Verordnung hat der Bund erlassen.
Reiserückkehrer, die beispielsweise aus dem Urlaub oder von einer Geschäftsreise nach Waldeck-Frankenberg zurückkommen, können sich dazu an ihren Hausarzt wenden, der alles Weitere in die Wege leitet. Ziel ist es, die Einschleppung des Virus aus dem Ausland zu verringern. Dabei ist maßgeblich zu unterscheiden zwischen Reiserückkehrern aus den vom Robert-Koch-Institut (RKI) definierten Risikogebieten und Rückkehrern, deren Urlaubsregionen vom RKI als wenig risikoreich bewertet werden. Die Lage wird ständig aktualisiert.
Rückkehrer aus Risikogebieten sind bereits jetzt gesetzlich dazu verpflichtet, sich unmittelbar nach der Einreise für 14 Tage in Quarantäne zu begeben. Wer sich dem widersetzt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Nach aktuellem Stand sind sie in Ausnahmefällen nur dann von der zweiwöchigen Isolation befreit, wenn sie über ein ärztliches Zeugnis in deutscher oder englischer Sprache verfügen, das bestätigt, dass es keine Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus gibt. An das Zeugnis werden hohe Anforderungen gestellt: Es muss sich auf eine molekularbiologische Testung auf das neuartige Coronavirus stützen, die in einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union oder einem anderen durch das Robert-Koch-Institut veröffentlichten Staat durchgeführt wurde. Der Test darf höchstens 48 Stunden vor der Einreise nach Deutschland vorgenommen worden sein. Aktuell stellt der Bund sogar Überlegungen an, Reiserückkehrer aus Risikogebieten per Verordnung zu einem Test zu verpflichten. Für Reiserückkehrer aus Nicht-Risikogebieten ist die Testung freiwillig.
„Jeder Urlauber oder Einreisender kann so seinen Teil dazu beitragen, die Verbreitung des Coronavirus weiter zu verringern“, sagt der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent des Landkreises Karl-Friedrich Frese. „Wir rufen daher alle Menschen, die aus dem Urlaub oder aus anderen Gründen aus dem Ausland in den Landkreis zurückkommen auf, sich freiwillig testen zu lassen.“ Dafür müssen sich die Rückkehrer lediglich bei ihrem Hausarzt melden – und werden dann individuell über die nächsten Schritte informiert. In der Regel folgt darauf die Abnahme eines Abstrichs durch den Hausarzt selbst oder im Testcenter neben dem Korbacher Kreishaus am Südring. Innerhalb weniger Tage hat das Labor den Abstrich ausgewertet. Die Getesteten werden dann umgehend über das Ergebnis informiert. „Zwischen dem Zeitpunkt des Tests und dem Vorliegen des Ergebnisses werden die Getesteten – wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger auch – darum gebeten, weiterhin soziale Kontakte zu begrenzen und sich an die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln zu halten“, erklärt der Leiter des Fachdienstes Gesundheit Thomas Hetche. „In Quarantäne setzen wir Getestete erst, wenn sich ihr Test als positiv herausstellt.“ Weiterhin gelte es aber, vorsichtig zu sein – zu seinem eigenen Schutz, aber vor allem auch zum Schutz der eigenen Familie, Freunde und dem Umfeld.
Zudem sollte jeder bereits bei der Planung seines Urlaubs umsichtig und aufmerksam sein: Der Landkreis ruft daher nochmals dazu auf, die Wahl des Ferienortes vorab sorgfältig zu prüfen – insbesondere was Auslandsreisen angeht: Allen Touristen wird geraten, sich vor Antritt der Reise regelmäßig über die aktuellen Reise- und Quarantänebestimmungen zu informieren – beispielsweise online auf den Webseiten des Auswärtigen Amtes oder des Robert-Koch-Institutes. Die Risikobewertung wird dort ständig aktualisiert. Vor Reisen in Regionen, die das Robert Koch-Institut als Risikogebiete eingestuft hat, wird zudem weiterhin eindringlich gewarnt. Grundsätzlich gilt für jede Reise und auch vor Ort im Urlaubsort, dass die geltenden Abstands- und Hygieneregeln zu jeder Zeit eingehalten werden sollten.
Bei Fragen steht der Fachdienst Gesundheit des Landkreises Waldeck-Frankenberg unter Tel. 05631 – 954 555 beratend zur Verfügung.
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