Am Donnerstag, dem 21. August, fand im Rathaus der Nationalparkgemeinde ein Gespräch zwischen örtlichen Heizungsbauunternehmen, Bauamtsleiter Alexander Paul und Klimaschutzmanager Philipp Witte statt. Ziel der Runde war es, aktuelle Entwicklungen im Bereich Heizungsbau und Energiewende zu beleuchten und gemeinsam über Herausforderungen sowie Chancen für Bürgerinnen und Bürger zu sprechen.
Ein zentrales Thema war die Stimmungslage der Kundinnen und Kunden im Edertal. Die Heizungsbauer berichteten, dass viele Menschen nach wie vor verunsichert sind, wenn es um die Umrüstung ihrer Heizsysteme geht. Besonders häufig äußern Bürgerinnen und Bürger die Sorge: „Ich habe keine Fußbodenheizung, daher kann ich keine Wärmepumpe installieren.“ Hier bestehe weiterhin ein hoher Bedarf an Aufklärungsarbeit, waren sich die Fachbetriebe einig. Zudem wurde festgestellt, dass die Nachfrage nach Solarthermieanlagen nahezu vollständig eingebrochen ist.
Auch die staatlichen Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene wurden intensiv diskutiert. Diese stellen zwar eine wichtige Unterstützung dar, werden von den Kundinnen und Kunden aber nicht immer vollständig ausgeschöpft. Überlegt wurde daher, wie die Kommune hier unterstützend wirken kann. Sei es durch verstärkte Informationsangebote oder auch durch eigene Förderinstrumente.
Ein weiterer Schwerpunkt des Treffens war die geplante Einführung des europäischen Emissionshandels für Verkehr und Wärme („EU-EHS2“) ab dem Jahr 2027. Dieses System wird die bisherige deutsche CO₂-Bepreisung nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz ablösen und hat direkte Auswirkungen auf die Kosten für fossile Brennstoffe. Ein Online-Tool des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen kann Bürgerinnen und Bürgern dabei helfen, mögliche Preisentwicklungen und Mehrbelastungen besser einzuschätzen: CO₂-Preis-Rechner.
Darüber hinaus wurde über die kommunale Wärmeplanung gesprochen, die derzeit von der Energie Waldeck-Frankenberg für die Nationalparkgemeinde erarbeitet wird. Sie bildet die Grundlage für eine langfristige und nachhaltige Energieversorgung im Edertal. Weitere Informationen dazu sind unter www.kompass-kwp.de abrufbar.
Ebenfalls Thema der Gesprächsrunde war die Sanierung der kommunalen Liegenschaften. Hierbei soll das Klimaschutzkonzept der Gemeinde den Rahmen bilden. Mit seiner Veröffentlichung besteht die Möglichkeit, erhebliche Fördermittel für die energetische Sanierung kommunaler Gebäude zu beantragen und so die Klimaziele der Gemeinde wirksam zu unterstützen.
Zum Abschluss der Gesprächsrunde stand die aktuelle Kampagne zur aufsuchenden Energieberatung im Mittelpunkt. Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer haben hierbei die Möglichkeit, eine kostenfreie Erstberatung über die Gemeinde in Anspruch zu nehmen. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und individuelle Wege zur Energieeinsparung, Gebäudesanierung und Heizungsmodernisierung aufzuzeigen.
Das Fazit des Treffens fiel durchweg positiv aus. Der Austausch war konstruktiv und hat verdeutlicht, wie wertvoll ein regelmäßiger Dialog zwischen Handwerk, Verwaltung und Klimaschutzmanagement ist. Künftig soll diese Gesprächsrunde im Halbjahresrhythmus fortgeführt werden.
Bild von v.l.n.r. Klimaschutzmanager Philipp Witte, Sascha Fuchs, Jochen Ulrich, Bauamtsleiter Alexander Paul, André Landskron, Christoph Staab, Axel Bänsch und Mike Bäcker
Foto: Nationalparkgemeinde Edertal