Von Uli Klein
Hemfurth-Edersee/Rehbach. Heinrich Schmidt hat sich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Für die Kinder- und Jugendarbeit in Edertal überreichte der 92 Jahre alte Rehbacher einen stattlichen Geldbetrag an Bürgermeister Klaus Gier.
Die evangelische Jugend Edertal und die Jugendfeuerwehr Edertal freuen sich riesig über den überraschenden Geldsegen von Heinrich Schmidt. Beide Organisationen seien gewissermaßen die indirekten Nutznießer der Spende, erklärt Bürgermeister Klaus Gier. „Im Grunde genommen sind nämlich alle Kinder und Jugendlichen in unserer Gemeinde die eigentlichen Profiteure“, freut sich der Rathauschef.
Auf Wunsch von Heinrich Schmidt kümmerte sich Klaus Gier um mögliche Spendenempfänger. Seiner Initiative verdanken die Betreuerinnen und Betreuer der evangelischen Jugend und der Jugendfeuerwehr nützliche Dinge, die sie ab sofort bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einsetzen können. „Wir haben uns für den Kauf eines Spieleanhängers samt einer tollen Hüpfburg und eines aufblasbaren Fußballfeldes entschieden. Bei diesem Gerät müssen die Spieler an Stangen haltend ihre Geschicklichkeit demonstrieren und möglichst viele Tore schießen. Damit alle etwas davon haben, möchten wir das Spielmobil künftig auch an Edertaler Vereine oder Organisationen zum Selbstkostenpreis vermieten“, berichtete Gemeindejugendfeuerwehrwart Stefan Haase.
Wunsch vieler Kinder und Jugendlicher
Auch bei der evangelischen Jugend ist die Freude riesengroß. „Einfach toll und überwältigend. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Schmidt und seiner Familie“, sagte Kreisjugendpfarrerin Kerstin Palisaar aus Bergheim. Der zur Verfügung gestellte Betrag hätte der evangelischen Jugend Edertal den Kauf eines professionelles Beamers und einer überdimensionalen Projektionswand ermöglicht. „Damit ist ein großer Wunsch vieler Kinder und Jugendlicher in Erfüllung gegangen. Und obendrein konnten wir uns sogar noch ein Kinderspielgerät, so genannte Q-Tip-Pompfen mit Stäben, leisten“, berichtete die engagierte Pfarrerin. Für ihn sei es über Jahrzehnte hinweg selbstverständlich gewesen etwas für Kinder und Jugendliche zu tun. „Mir hat es immer große Freude bereitet, denn die Kids haben mir mit ihrem Spaß viel zurückgegeben“, erzählt Heinrich Schmidt. Darum habe er sich für eine zweckgebundene Geldspende entschieden. „Um Gutes zu tun“, wie er bescheiden sagt.
Fit durch Bewegung an der frischen Luft
Ob auf Schlittschuhen oder mit Inlinern unter den Füßen, beim Tischtennis, Volleyball, Fußball, Tennis oder Skifahren, viel Bewegung und sportliche Aktivitäten an der frischen Luft haben Heinrich Schmidt über Jahrzehnte hinweg fit gehalten. „Heute geht das Alles nicht mehr so einfach. Aber ich halte mich trotzdem täglich in Bewegung mit etwas Fahrradfahren und Tennisspielen in unserem Garten“, erzählt der Vater einer Tochter und von zwei Söhnen. Auch wenn es der fünfmalige Urgroßvater mit wie er es augenzwinkernd nennt: „gewissen altersbedingten Bewegungseinschränkungen“ zu tun habe, macht ihn Eines auch im betagten Alter zu einem Vorbild, an den sich viele inzwischen erwachsene Edertalerinnen und Edertaler sowie Bad Wildunger immer wieder gern erinnern. Denn mit seinem Faible für Sportarten jeglicher Couleur verstand es der mittlerweile 92-Jährige über Jahrzehnte hinweg auch unzählige Kinder und Jugendliche zu begeistern.
Einer von ihnen ist Klaus Gier. „Unter seiner Regie haben wir als Jugendliche bei Wind und Wetter auf dem Parkplatz Mellbach – zwischen Rehbach und Bringhausen gelegen – bis in die späten Abendstunden hinein Tennis gespielt. Wenn das Tageslicht nicht mehr ausreichte, wurde das Spielfeld mit eingeschalteten Scheinwerfern seines Autos ausgeleuchtet“, erinnert sich der Bürgermeister. Heinrich Schmidt habe immer wieder neue Ideen eingebracht und viel Zeit investiert, um Kinder und Jugendliche für den Spaß an Bewegung zu begeistern. „Das ist und war einzigartig“, sagte der Verwaltungschef während des Dankeschön-Besuchs.