Von Friederike Becker
Edertal. Die Schulgemeinde der Integrierten Gesamtschule Edertal verabschiedete ihre Abschlussschülerinnen und -schüler der Klassen 9 und 10. Spontan musste an diesem Tag umdisponiert werden, denn eigentlich war eine Verabschiedung im Freien auf dem Schulhof geplant. Leider machte dem Planungsteam das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Mit viel Liebe zum Detail und emsiger Betriebsamkeit wurde die Aula, die von der Schulgemeinde auch liebevoll als Badewanne bezeichnet wird, festlich dekoriert. Dann lag ein Hauch von Abschied in der Luft. Die Feierlichkeiten eröffnete Schulleiter Thomas Wiegand und sprach zunächst allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen hatten, seinen Dank aus. „Ein weiteres Ausnahmeschuljahr geht zu Ende und nur aufgrund eures Engagements, den vielen helfenden Händen und der besonderen Mitarbeit von Eltern und Lehrkräften konnten wir gemeinsam unser Ziel am heutigen Tag erreichen“, lobte Schulleiter Wiegand. In seiner Ansprache wies er gleichzeitig auf die neuen Freiheiten hin, die nun auf alle warten, jedoch mahnte er auch die damit verbundene Verantwortung nicht zu unterschätzen. Seine guten Wünsche schloss der Schulleiter mit einem Zitat aus der bekannten Zeichentrickserie „Wickie und die starken Männer“: „Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“
Elternbeiratsvorsitzender Jens Schulze, der in Personalunion auch Edertals Bürgermeister Klaus Gier vertrat, zeigte in seinem Grußwort die vielfältigen Wege und Möglichkeiten auf, die nach dem nun erlangten Abschluss möglich seien. Des Weiteren stellte er fest: „Für uns alle ist es eine verrückte Zeit mit viel Unterricht außerhalb der Norm, deshalb wünsche ich euch allen für eure Zukunft nur das Beste!“ Aus seiner Sicht als Mitglied des Gemeindevorstandes der Nationalparkgemeinde Edertal verband er diese Wünsche selbstverständlich mit der Hoffnung auf eine enge Verbundenheit mit der Heimatgemeinde Edertal. Stellvertretend für die Schülervertretung blickte Schulsprecher Finn Maurer auf die gemeinsame Schulzeit zurück und verglich diese mit einer langen Reise mit den unterschiedlichsten Transportmöglichkeiten. „Ihr seid nun am Flughafen angekommen. Nicht alle werden direkt an ihrem Traumziel landen, aber ich bin mir sicher, auch wenn ihr mal umsteigen müsst, werdet ihr irgendwann an eurem persönlichen Ziel ankommen.“ Die Klassenlehrerinnen Antje Kuswa und Michaela Marth blickten für die Jahrgangsstufe 9 auf die gemeinsamen Aktivitäten aus den vergangenen fünf Jahren zurück. Besonders in Erinnerung blieb eine Wanderung im Nationalpark Kellerwald. „Genauso unterschiedlich wie ein Mischwald ist, genauso unterschiedliche Menschen haben wir in unserem Jahrgang mit vielen Talenten, Wünschen und Forderungen“, verglich Lehrerin Michaela Marth die gemeinsame Zeit. „Es geht hier bei uns um das Miteinander, obwohl man doch so unterschiedlich ist“, ergänzte Antje Kuswa.
Für Gänsehautmomente und eine ganz besondere Stimmung sorgte Micheal Holderbusch, Supertalent-Finalist von 2010, der die Veranstaltung gemeinsam mit Musiklehrer Thomas Wagner klangvoll umrahmte. Für die Jahrgangsstufe 10 erinnerten sich Celine Büchse, Maja Keute und Julie Wonneberger an ereignisreiche sechs Jahre zurück und gaben einige Anekdoten zum Besten, die die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Schmunzeln brachten. Vor allem zeigte sich in der kurzweiligen Rückschau der Absolventinnen eins: Die Zehntklässler und ihre Lehrerinnen und Lehrer haben nicht nur zusammen gelernt, sondern auch viele schöne Erinnerungen miteinander geteilt, die den Absolventinnen und Absolventen wohl für immer in guter Erinnerung bleiben werden. In ihren Abschlussworten bedankten sie sich vor allem bei ihren Klassenlehrerinnen Kathrin Vogt und Andrea Hartmann für die schöne Zeit und all ihre Mühe „die unterschiedlichen Typen“ zu einer Klasse zu formen. Mit einem selbstgedichteten Vers versuchten die Klassenlehrerinnen Andrea Hartmann, Kathrin Vogt und der ehemalige Klassenlehrer Oliver Barck die Gemeinsamkeiten zwischen den Absolventen und den neuen Mitbewohnern der GSE, den Axolotl, herzustellen, jedoch stellte sich während des Gedichtes heraus, dass es doch mehr Unterschiede zwischen den beiden Verglichenen gibt. „Nun müsst ihr Vertrautes und Alltägliches hinter euch lassen und auch loslassen. Wir verbinden mit euch schöne Erinnerungen an eine großartige gemeinsame Zeit“, schloss Klassenlehrerin Andrea Hartmann ihre Rede. „Setzt euch nun neue Ziele und fliegt mit ihnen hoch hinaus“, fügte Klassenlehrerin Kathrin Vogt hinzu.
Die drei Pädagogen hatten für ihre Absolventen Luftballons vorbereitet, die nach der Veranstaltung gemeinsam mit allen guten Wünschen in den abendlichen Himmel im Edertal stiegen. Im Rahmen der Ehrungen lobte Schulleiter Thomas Wiegand nochmals das herausragende Engagement aller Schülerinnen und Schüler, die sich trotz der widrigen Umstände, immer wieder allen Herausforderungen gestellt hätten. Für die Arbeit in der Schülervertretung wurden Finn Maurer (10a), Celine Büchse (10a) und Maja Keute (10b) geehrt. In der Lehrbücherei stellten Johannes Rogowski (10a) und Justin Bühner (10a) ihre Dienste für die Schulgemeinde zur Verfügung, auch bei ihnen bedankte sich Schulleiter Wiegand mit einem kleinen Präsent. Der gesamte Jahrgang 10 zeigte besonders in den Abschlussprüfungen sehr gute Leistungen, die über dem hessischen Durschnitt lagen. Traumnoten mit einer Eins vor dem Komma erreichten Jule Hartwig (1,1), Julie Wonneberger (1,1), Justin Bühner (1,4) und Simon Leithäuser (1,8). „Uns bleibt abschließend nur zu sagen, dass wir stolz auf euch alle sind und wir fest davon überzeugt sind: Ihr geht euren Weg! Wir glauben an euch!“ Mit diesen Worten schloss Schulleiter Thomas Wiegand die Verabschiedungsfeierlichkeiten.