Von Ann-Katrin Heimbuchner
Waldeck-Frankenberg. Eine möglichst hohe Frischluftzufuhr ist laut Expertise des Umweltbundesamtes eine der wirksamsten Methoden, um mögliche ansteckende Luftpartikel aus der Raumluft zu entfernen. Intensives Lüften ist daher insbesondere in den kommenden Monaten essentiell, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Dieser Empfehlung, die auch die Kultusministerkonferenz und das Kultusministerium in seinem aktuellen Hygieneplan aussprechen, folgt auch der Landkreis Waldeck-Frankenberg.
Nach dem neuesten Stand sollten Klassenräume mehrmals pro Schulstunde und in den Pausen durch vollständig geöffnete Fenster mehrere Minuten gelüftet werden, um einen höchstmöglichen Austausch der Raumluft zu erreichen. Darin sind sich auch Wissenschaftler nach einem Expertengespräch der Kultusministerkonferenz einig. Sorgen darüber, dass die Räume auskühlen könnten, kann die Präsidentin der Konferenz Dr. Stefanie Hubig entkräften: In einer aktuellen Pressemitteilung erklärt sie, dass beim richtigen Lüften „sich die Raumtemperatur nur um zwei bis drei Grad Celsius“ abkühlt.
Der Landkreis Waldeck-Frankenberg hat den Schulen daher entsprechende Lüftungs-Empfehlungen an die Hand gegeben – und bereits in den vergangenen Monaten präventiv dafür gesorgt, dass in den kreiseigenen Schulgebäuden die Fenster und Türen nochmals entsprechend gewartet werden, damit sie für eine effektive Belüftung funktionstüchtig sind. „Auch im Schulbetrieb, der Schüler, Lehrer und Eltern täglich vor große Herausforderungen stellt, hat der Gesundheitsschutz allerhöchste Priorität“, betont Landrat und Schuldezernent Dr. Reinhard Kubat. „Die Expertenempfehlungen aus der Wissenschaft sind daher Basis unseres Handelns.“ Öffentlich diskutiert wurde bereits der Einsatz von Luftfilteranlagen, den auch die Experten der Kultusministerkonferenz nur in begründeten Einzelfällen für sinnvoll halten. Dem schließt sich auch das Umweltbundesamt an, das in einer Stellungnahme die Anlagen – insbesondere, wenn sie mit einem hohen Umluftanteil betrieben werden – unter Umständen sogar als Gefahrenquelle sehen.
„Weiterhin sehen wir eine Problematik darin, dass Luftfilteranlagen eine fälschliche Sicherheit vorgaukeln können“, ergänzt der Amtsarzt und Leiter des Fachdienstes Gesundheit beim Landkreis Waldeck-Frankenberg Thomas Hetche. „Frische Luft ist immer noch der bestmöglichste Infektionsschutz.“ Regelmäßiges Lüften empfehle er daher nicht nur den Schulen, sondern grundsätzlich in der kommenden kälteren Jahreszeit, wo sich Vieles nach drinnen verlagere. „Die Sorgen von Eltern, Lehrern und Gewerkschaften nehmen wir Ernst und sind uns unserer Verantwortung bewusst“, sagt Landrat Dr. Reinhard Kubat. „Wir konzentrieren uns darauf, die richtigen und vor allem effektive Maßnahmen in die Wege zu leiten, um auch im Schulbetrieb einen größtmöglichen Schutz für alle zu erreichen.“ Denn nur, wenn jeder für sich seinen Teil dazu beitrage, könne man mit vereinten Kräften das Coronavirus eindämmen.
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