Edertal. Nicht trotz, sondern gerade wegen Corona hat die Ev. Jugend Edertal auch in diesem Jahr ihre Ferienspiele angeboten. Denn nicht nur für Erwachsene hat sich seit März viel geändert, sondern auch das Leben der Kinder war vollkommen auf den Kopf gestellt.
Um die Familien zu entlasten und nach Mehr- oder Kurzarbeit, Schulausfall und Urlaubsstorno etwas „Vertrautes“ zu schaffen, haben Jugenddiakonin Johanna Mienert und das Team aus 13 Ehrenamtlichen vier Wochen vor den Ferienspielen Gas gegeben und coronataugliche Ferienspiele geschaffen. Und nicht nur die Kinder sehnten sich nach Spiel und Spaß mit ihren Freunden, sondern auch die Teamer, die die gemeinsame Zeit und die liebgewordene Aufgabe vermisst haben. Passend dazu hat die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. in diesem Jahr eine Kampagne gestartet mit dem Hashtag #zukunftsrelevant. Denn Kinder und Jugendliche sind in 2020 vor allem als Schüler und zu Betreuende wahrgenommen worden. „Wir wollen mit den Ferienspielen also auch ein Zeichen setzen: wir sehen euch und wir sind da für euch! Sowohl für die Jugendlichen und Kinder, als auch für die Teamer, die ihr Ehrenamt mit Herz und Engagement aufführen. Jetzt in Affoldern Ferienspiele machen zu können, fühlt sich gut und richtig an“, sagt Johanna Mienert, Jugenddiakonin der Ev. Jugend Eder und Leiterin der Ferienspiele, denn die Edertaler Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft und damit #zukunftsrelevant. Die Kinder und das Team haben die gemeinsame Zeit sichtlich genossen. Und auch, wenn einiges anders war als in den Jahren zuvor, so war doch auch vieles wie immer: viel Lachen, fröhliche Kinder, bunte Finger, kreative Ideen, viel Spiel und Spaß.
Und damit alles sicher ablaufen konnte, gab es sogar für jeden Tag ein extra Wisch & Weg Team, dass regelmäßig die Arbeitsbereiche und sanitären Anlagen reinigte, die mitgebrachten Flaschen der Kinder auffüllte und die Verpflegung der Gruppen übernahm. In der ersten Ferienwoche hatte das Team aus 13 Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Halle Räume abgeteilt, Wege abgeklebt, eine Hygieneunterweisung bekommen, die Halle dekoriert und sich gut vorbereitet und seine Aktionen an die aktuelle Situation angepasst. In der zweiten Ferienwoche nahmen 40 Kinder in zwei Durchgängen in festen Kleingruppe von vier bis sechs Kindern an den Ferienspielen teil. Je drei Stunden am Vor- und Nachmittag konnten die Kinder auf Abenteuerreise gehen: denn auch in Affoldern kann man tolle Reisen unternehmen und Abenteuer erleben. Und so hatten sie im Dschungel Madagaskars ein Tierkegelspiel gebastelt und einen Dschungelparcours durchlaufen, im alten Ägypten wurden Hieroglyphen gelernt, Schmuck und Mumien- Teelichtgläser gestaltet und im farbenfrohen Brasilien gab es Sambaschmuck und bunte Dschungelgirlanden zu basteln. In Australien musst ein Abenteuer bestanden werden, für das eine Fackel und ein Regenmacher gebastelt wurde. Und im fernen Indien wurden Kissenbezüge gebatikt und selbst Kreide gemacht. Die Kinder haben mit viel Freunde gebastelt, gewerkelt und getobt. Auf die Frage, warum sie gerne zu den Ferienspielen kommen, waren sie sich einig: viel basteln und spielen, Freunde treffen, die coolen Teamer, das Zusammensein und weil Ferienspiele zu den Sommerferien gehören. Aber auch, dass es eine tolle Abwechslung war, weil sie 2020 so viel zu Hause waren. Und Klara sagte, das Beste sei, dass man bei den Ferienspielen Sachen macht, die man Zuhause nicht macht. Als Souvenir zu der bunten Ferienspielreise bekam jedes Kind zu Beginn einen weißen Koffer, der über die Tage immer bunter wurde und sich mit Basteleien und Urlaubsmitbringseln füllte. Aber am wichtigsten sind sicher die Erinnerungen, die die Kinder an diese unbeschwerten Tage mitnahmen.