Bergheim. Mehr Natur in Bergheim – das möchte der Ortsbeirat gerne umsetzen und entwickelte ein Projekt unter dem Titel „Errichtung eines Schwalbenhauses und Erhalt und Neuanpflanzung regionaler Apfelbäume“. Denn zum einen brüten Schwalben in der Nähe, es gibt aber kein Schwalbenhaus in Bergheim, zum anderen sind alte Obstsorten in der Gegend gute Tradition, doch zu wenige Menschen pflegen sie heute noch. Und so meldete Ortsvorsteher Stefan Schröder dieses Projekt im Jahr 2017 bei der Umweltlotterie GENAU an und hoffte seitdem auf den mit 5000 Euro verbundenen Zusatzgewinn. Am 26. Juni klappte es, so dass das geplante Projekt jetzt finanziert ist und endlich starten kann.
„Wir können jetzt der Natur etwas zurückgeben“, freute sich Stefan Schröder, Ortsvorsteher von Bergheim als er vom jetzt erzielten Gewinn bei der Umweltlotterie erfuhr. Denn er plant schon seit langem die Durchführung eines Umweltprojektes im Ort, doch bislang fehlten die Mittel. „Seit 2010 wurden in Edertal mehrere Schwalbenhäuser errichtet, doch obwohl hier ebenfalls schon Mehlschwalben brüten, fehlt uns in Bergheim ein solches Hotel für die gefiederten Gäste“, berichtete Stefan Schröder bei der Anmeldung seines Projektes mit dem Namen „Errichtung eines Schwalbenhauses und Erhalt und Neuanpflanzung regionaler Apfelbäume“ bei der Umweltlotterie GENAU im Juli 2017. Schwalben finden immer weniger Nistplätze im ländlichen Raum. Oftmals verwehren Hausbesitzer den Nestbau oder entfernen sogar ihre Brutstätten.
Jetzt ermöglicht der Gewinn in Höhe von 5000 Euro nicht nur ein eigenes Schwalbenhaus in Bergheim, sondern auch noch die Pflanzung mehrerer alter Obstsorten. Wo das Schwalbenhaus und die Bäume stehen werden, will Schröder mit dem Experten des NABU und der Verwaltung der Nationalparkgemeinde Edertal abstimmen. „Aktuell lasse ich mir Angebote für Apfelbäume und Schwalbenhäuser zukommen. Doch vor allem die Schreinereien haben gut zu tun und warten leider nicht auf uns. Die Standortfrage werden wir auch noch einmal überdenken müssen, denn der Experte des NABU hat den von uns zunächst angedachten Standort als nicht optimal erachtet. Wir müssen dazu in der Ortsbeiratssitzung am 24. Juli beraten und uns anschließend mit der Verwaltung abstimmen“, berichtet Schröder. Im Frühjahr spätestens soll es aber soweit sein.
Noch heute ist die Umgebung von Bergheim durch Obstbäume geprägt, insbesondere der Bereich am Ederufer. Dessen Streuobstwiesen dienten über Jahrhunderte einem doppelten Zweck, „der sogenannten Obernutzung im Sinne der Obsterzeugung sowie zur sogenannten Unternutzung des Grünlands als Viehfutter“, erläutert Schröder. „Äpfel, Birnen und Zwetschgen aus unserem Ort waren als sogenanntes Edergold weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt, schon der Heimatdichter Christian Fleischauer beschrieb dieses Gold in seinen Texten“. Um Baumlücken zu schließen und die Bestände als Lebensraum für die Natur zu verjüngen, sollen jetzt die alten Obstbaumsorten nachgepflanzt werden.
Prominent aufgestellte Informationstafeln werden dann das Projekt den Einwohnern Bergheims näherbringen. „Die Tafel für das Schwalbenhaus wird Sinn und Zweck eines solchen Hauses erläutern sowie die alljährlichen Belegungszahlen des Hotels benennen“, sagt Schröder, „und die Tafel für die Apfelsorten wird die Bedeutung natürlicher Lebensräume für die Umwelt erläutern.“ Das Schwalbenhaus- und Obstbaumprojekt in Bergheim ist das vierte Projekt im Kreis Waldeck-Frankenberg, das seit dem Start der Umweltlotterie GENAU den Zusatzgewinn für die Umwelt erzielen konnte. Der Kreis profitierte damit bislang von einer Umweltförderung aus der Lotterie GENAU in Höhe von insgesamt 20.000 Euro für ihre Umweltprojekte. Bewerbungen für den GENAU-Zusatzgewinn können jederzeit unter www.genau-lotto.de angemeldet werden. Sie werden dann nach fachlicher Prüfung durch den Umweltprojektbeirat in den Kreis der zur Auswahl stehenden Umweltprojekte aufgenommen.
Das Spielprinzip der 2016 gestarteten Umweltlotterie GENAU von LOTTO Hessen ist weltweit einmalig: Jeder Tipper gibt auf seinem Spielschein eine hessische Postleitzahl an und erhält pro Los eine fünfstellige Identifikationsnummer, die sogenannte Los-ID. Aus allen teilnehmenden Losen wird dann die Los-ID gezogen, auf die der garantierte Hauptgewinn von mindestens 10.000 Euro entfällt und die gleichzeitig den Gewinner-Landkreis bestimmt. Alle teilnehmenden Lose im Landkreis oder der kreisfreien Stadt des Hauptgewinners gewinnen, außerdem ein Umweltprojekt. Welche Natur- und Umweltprojekte mit dem 5.000 Euro-Zusatzgewinn gefördert werden, entscheiden die jeweiligen Wochengewinner von GENAU.